Montag, 15. August 2016

Es ist angerichtet

Im YAMAHA R6-DUNLOP-CUP ist angerichtet für ein großes Finale. Patryk Kosiniak (POL-Tarnow, Artman Racing Zweirad Schüller) siegte in Assen drei Zehntel Sekunden vor seinem Titelkonkurrenten Marc Zellhöfer (Motorrad Pedack) und reist damit in sechs Wochen mit einem Vorsprung von einem einzigen Punkt zum entscheidenden letzten Lauf nach Hockenheim. Andreas Klambauer freute sich über Platz drei, nachdem Daniel Rubin (Schwanau, Motorrad Rubin) in der letzten Runde mit technischen Problemen unfreiwillig aus dem Führungsquartett ausscherte. Leon Langstädtler (Idstein, Langstädtler powered by ZZF) wurde dadurch Vierter, vor Jan Schmidt (Büdingen, Motorrad B&S) und Dennis Norick Stelzer (Pirna, Fuhrmann).
"Natürlich war das ein Rennen nach meinem Geschmack", strahlte Patryk Kosiniak überglücklich. "Ich hatte erwartet, dass ich nicht wegfahren kann, also versuchte ich, das Rennen von vorne zu kontrollieren. Als ich merkte, dass Marc nicht wirklich überholen will, habe bewusst das Tempo rausgenommen und die Reifen geschont. Erst zum Schluss habe ich wieder forciert. In der letzten Schikane erfolgte dann der erwartete Angriff. Ich habe extrem spät gebremst, Marc noch etwas später, dadurch musste er weitgehen und ich konnte wieder innen durchschlüpfen. Jetzt wird Hockenheim der große Showdown. Wer von uns beiden vorne ist, wird Meister."
Den Start hatte Marc Zellhöfer gewonnen. "In der vierten Kurve ging ich aber etwas weit und Kosa innen durch. Er wollte mich zwar wieder vorbeilassen, doch daran hatte ich zunächst kein Interesse. Das Tempo war heute deutlich niedriger als im Training, wir wollten wohl beide nicht volles Risiko gehen. In der letzten Schikane habe ich dann attackiert. Leider war ich etwas zu spät auf der Bremse und konnte die Linie nicht halten. Wieder ein Rennen, bei dem ich etwas gelernt habe", lautete das sachliche Fazit des Zweiten.
Andreas Klambauer stand zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Podest. Zweiter beim Auftakt am Lausitzring, nun als Dritter. "Wir hatten uns das ganze Wochenende im Kreis gedreht und schließlich am Samstagabend das Setup geändert, genauso wie vor einer Woche. Der Start war perfekt, ich konnte als Zweiter in die erste Kurve einbiegen. Als Zelli vorbei war, habe ich mich einfach angehängt. Mitte des Rennens ging auch Dani vorbei, aber er hatte in der letzten Runde offensichtlich ein Problem. Ich habe jetzt schon mehr Punkte als im Vorjahr", freute sich der Österreicher.
Noch mehr jubelte Leon Langstädtler über Platz vier. "Mein bestes Resultat, ich bin total glücklich. Dabei dachte ich am Anfang, das geht wieder mal daneben, denn mein großes Problem ist, dass es bei mir meist erst in der zweiten Rennhälfte richtig losgeht. Die war dafür perfekt. Als Timo vor uns fast gestürzt wäre, konnte ich ihn und Fifty passieren und in der letzten Runde habe ich durch den Ausfall von Dani noch einen Platz geerbt, das habe ich mir nicht nehmen lassen."
Sein bestes Ergebnis konnte auch Jan Schmidt als Fünfter verbuchen. "Ich kam zwar gut vom Start weg, brachte aber den zweiten Gang nicht gleich rein und habe dadurch gleich wieder etliche Plätze eingebüßt. In unserer Gruppe war ich dann lange Fünfter, aber es gab laufend Kämpfe, dabei bin ich zwischenzeitlich sogar auf neun zurückgefallen. Als Timo und Fifty zaubern mussten, konnte ich gleich mehrere Fahrer ausbeschleunigen. Natürlich bin ich komplett zufrieden."
Als Happy End bezeichnete Dennis Norick Stelzer seinen sechsten Platz. „Von zwölf gestartet, auf sechs im Ziel, da kam man zufrieden sein. Die Jungs in meiner Gruppe konnten etwas schneller fahren, deshalb habe ich versucht, ein wenig Unruhe zu stiften. Das hat ganz gut funktioniert und wir hatten viele Überholmanöver. Insgesamt habe ich wieder viel dazugelernt", erklärte der erst 15-jährige Cup-Rookie.
Timo Kugler (Rebstein, Meggle Kugler Racing) erlebte ein aufregendes Rennen. "Startplatz zehn war schon enttäuschend und in der ersten Runde ging es total chaotisch zu, was mich weitere Plätze kostete. Ich habe aber bald gemerkt, dass ich schneller war und konnte mich gut vorarbeiten. Leider ist mir auf Platz fünf liegend der Gang rausgesprungen, beim Runterschalten wäre ich fast gestürzt und musste gerade durch die Schikane fahren. Anschließend war nach vorne leider nichts mehr zu machen", erklärte der junge Schweizer.
Eine starke zweite Halbzeit brachte Jan Mohr (AUT-Hohenems, Motorradhaus Gruber) noch bis auf Platz acht. "Beim Start bin ich heute super weggekommen, war dann aber zwischen Domi und Fifty eingeklemmt und musste mich auf zehn einsortieren. Ende Gegengerade habe ich mich dann verbremst und weitere Plätze verloren. Erst zur Rennmitte habe ich meinen Rhythmus gefunden, konnte zwei Runden vor Schluss die Lücke zufahren und Fifty und Toni noch erwischen. Schade, wenn ich von Anfang an dabei gewesen wäre, hätte es heute zu deutlich mehr reichen können."
Christof Höfer (Reiskirchen, Team Bergau/ZZF) war sichtlich enttäuscht: "Wir waren eine schöne Kampfgruppe ab Platz fünf. Zehn Runden lang konnte ich die Gruppe dominieren. Es gabe zwar immer wieder Überholmanöver, aber ich hatte das recht gut im Griff. Timo hatte mich gerade überholt, als ihm der Gang raussprang. Ich war unmittelbar hinter ihm, musste heftig bremsen und fand mich auf Platz elf wieder. Am Ende wars der Neunte, aber es hätte der Vierte oder Fünfte sein können. Ärgerlich."
Dafür konnte Toni Thurmayer (Stockstadt, Motorrad B&S) mit Platz zehn gut leben. "Nachdem mir ein perfekter Start gelang, war ich in der ersten Kurve Fünfter oder Sechster. Das konnte ich zwar nicht halten, aber ich war heute im Rennen eine volle Sekunde schneller als im Training und habe wieder Punkte gesammelt."
Die weiteren Punkte gingen an Reto Wiederkehr (SUI-Thun, Romero), Jan Viehmann (Hünfelden, HAAS-MOBIKES), Marc Ruber (Reiskirchen, rU8€r Racing-Team powered by ZZF), Michael Götz (Hadamar, HAAS Romero) und Emanuele Volpi (Schmitten, TITO-Racing-Team by ZZF).
Stand nach 7 von 8 Rennen:
1. Patryk Kosiniak (147 Punkte), 2. Marc Zellhöfer (146), 3. Daniel Rubin (102), 4. Andreas Klambauer (91), 5. Timo Kugler (64), 6. Dennis Norick Stelzer (58), 7. Christof Höfer (55), 8. Dominik Rubin (54), 9. Leon Langstädtler (50), 10. Jan Schmidt (41)

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