Dienstag, 16. August 2016

ÖSTERREICH-PREMIERE

Mit dem Grand Prix auf dem Red Bull-Ring ging am vergangenen Wochenende die Sommerpause der Motorrad-Weltmeisterschaft zu Ende. Für die Piloten in den Klassen Moto3, Moto2 und MotoGP stand mit dem Besuch auf der österreichischen Piste eine Premiere im diesjährigen Kalender. Erstmals seit 1997 fand wieder ein Grand Prix von Österreich statt. Für die KONZEPT°Piloten Philipp Öttl vom Team Schedl GP Racing, Miguel Oliveira und Danny Kent vom Leopard Racing Team, Tom Lüthi vom Team Garage Plus Interwetten und von Aprilia-MotoGP-Pilot Stefan Bradl durfte der Auftritt vor Hunderttausenden enthusiastischen Fans nach dem Grand Prix auf dem Sachsenring als zweites Heimrennen gezählt werden. Vor allem die beiden Bayern Öttl und Bradl fühlten sich im Nachbarland wie daheim. Das komplette Wochenende stand die Steiermark ganz im Zeichen des NeroGiardini Motorrad Grand Prix von Österreich.

Moto3: Millimeter-Arbeit

Philipp Öttl hatte das Angebot von Hersteller KTM genutzt und war vor dem WM-Ausflug noch bei den zweitägigen Testfahrten in Österreich dabei gewesen. Sein Einsatz wurde in der Qualifying-Session mit Platz 8 belohnt und er war damit nur sieben Zehntel langsamer als Polesetter Joan Mir. Mir war es auch, der am Ende des Rennens das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite hatte und den ersten Sieg seiner noch jungen WM-Karriere einfahren konnte. Über die Distanz hatte sich an der Spitze eine kampfstarke Truppe formiert, die in Millimeter-Arbeit um die Berg- und Talbahn in Österreich pflügte. Mitten drin auch KONZEPT°Pilot Philipp Öttl, der die schwarz-weiß karierte Flagge bei strahlendem Sonnenschein als Fünfter zu sehen bekam. Während Brad Binder als Zweiter im Ziel seinen Vorsprung in Sachen Titelgewinn weiter ausbauen konnte, rangiert Öttl mit den neuen elf Punkten vom Red Bull Ring und damit insgesamt 43 Zählern auf Platz 14 der WM-Tabelle.

Moto2: Hundertstel Sekunden

Tom Lüthi hatte vor dem Österreich-Wochenende seinen Vertrag beim Team Garage Plus Interwetten für 2017 verlängert und konnte befreit ins Wochenende starten. Nach der Bestzeit vom Freitag fuhr er im Qualifying mit der drittschnellsten Zeit einen Platz in der ersten Startreihe ein, hinter Weltmeister Johan Zarco und Franco Morbidelli. «Es geht hier um Hundertstel Sekunden», war sich der Schweizer bewusst. Maßarbeit war auch im Rennen gefragt, bei dem sich Lüthi am Sonntagmittag ausgeschlafen zeigte und gemeinsam mit den Deutschen Marcel Schrötter und Jonas Folger in der Spitzengruppe auftauchte. Während Folger unplanmäßig ins Kiesbett ratterte, lieferten die anderen Moto2-Fahrer eine für die Fans auf den vollbesetzten Tribünen äußerst spannende Show. Am Ende machte Weltmeister Johan Zarco auf dem Weg zur Titelverteidigung Nägel mit Köpfen und setzte sich ein paar Motorradlängen von seinen Kollegen ab. Turbulent ging es wie gewohnt in der letzten Runde zu, die Tom Lüthi als Vierter beendete. Das bedeutet für den Schweizer zum Start in die zweite Saisonhälfte der Moto2-WM den vierten Gesamtrang mit bis dato 106 Zählern.
Moto3-Weltmeister Danny Kent und der Portugiese Miguel Oliveira vom Team Leopard Racing erarbeiteten sich im Abschlusstraining die Startplätze 15 und 18. Weiter nach vorne ging es für die Fahrer der Brüder Kiefer im Rennen, das Kent auf Rang 12 und Oliveira auf Platz 14 beendete.

MotoGP: Vom Pech verfolgt

Aprilia-Pilot Stefan Bradl hatte auf Grund seiner Verletzung vom Heim-GP Mitte Juli am Sachsenring den Test auf der neuen GP-Strecke in Österreich auslassen müssen und musste nun während des Rennwochenendes die gesamte To-Do-Liste abarbeiten. Am Ende reichte es auf der Highspeed-Strecke zu Startplatz 21, während die Spitzenplätze mit Andrea Iannone und Valentino Rossi fest in italienischer Hand waren. Das Rennen wird Bradl allerdings nicht in guter Erinnerung behalten. Erst wurde er wegen eines Frühstarts zu einer Durchfahrtsstrafe verdonnert, dann musste er wegen technischer Probleme erneut durch die Boxengasse fahren. Während Bradl sein Rennen am Ende auf Platz 19 beendete, gab es bei den Ducatisti gleich doppelt Grund zur Freude, nachdem Andrea Iannone und Andrea Dovizioso die ersten beiden Plätze geholt hatten.

Eine Verschnaufpause gibt es bei den WM-Teams nicht. «In den nächsten 13 Wochen stehen neun Grand Prix im Kalender», zählt Öttl auf. Das nächste GP-Event steigt gleich kommende Woche im tschechischen Brünn.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

CZECH GP - Gaviota Aspar Team starts the first triple-header on top

  AVIOTA ASPAR TEAM STARTS THE FIRST TRIPLE-HEADER ON TOP   ...