Der Österreicher Marco Nekvasil (Gerin SKM Motorrad Emonts) gewann den ersten
Lauf zum Yamaha R6-DUNLOP-CUP 2012. Der Cup-Rookie siegte auf dem EuroSpeedway
vor Toni Riedel (Moto Meinig/PZmotorsport) und Marc Buchner
(Fast-Bike-Service-Team Schüller).
Bis zur Schlussrunde hatte allerdings alles nach dem ersten türkischen
Cup-Erfolg seit zehn Jahren ausgesehen. In der Saison 2002 konnte Kenan Sofuoglu
sogar fünf Siege feiern, nun war Toprak Razgatlioglu (Antalya) auf dem besten
Weg, es seinem großen Vorbild nachzumachen. Doch der erst 15-jährige Türke
stürzte wenige Kurven vor dem Ziel bei einer Überrundung. „Mir war nicht
bewusst, dass ich vier Sekunden Vorsprung hatte, deshalb wollte ich beim
Überrunden so schnell wie möglich vorbei“, räumte Toprak ein. Leider war seine
Aktion überhastet, die Yamaha schmierte übers Vorderrad ab und der Traum vom
ersten Sieg endete neben der Strecke.
Schon im Training hatte sich ein Zweikampf mit dem noch sechs Monate jüngeren
Marko Nekvasil abgezeichnet. Im Qualifying waren beide absolut zeitgleich, der
Österreicher musste sich hier noch mit Startplatz zwei begnügen. Tags darauf bei
der Siegerehrung stand dafür Marko ganz oben: „Ich hatte mich schon mit Rang
zwei abgefunden, aber das Geschenk musste ich natürlich annehmen“, freute sich
Nekvasil, der eigentlich von Anfang an vorneweg fahren wollte. „Ja, das war der
Plan, aber dazu war mein Start nicht gut genug. Zudem habe ich mir in der
Anfangsphase ein paar Fehler geleistet, so ist Toprak entwischt. Dafür hatte ich
Toni im Nacken."
Toni Riedel kam nach Rang zwei ins Grübeln: „Mein Saisonziel lautete Top-5,
vielleicht sollte ich das jetzt auf Top-3 korrigieren“, schmunzelte der
ehrgeizige junge Sachse. „Mein Start war nahezu perfekt, ich habe sogar drei
Runden lang geführt. Nachdem Toprak vorbei war, hatte ich es in der ersten
Hälfte mit Marco zu tun, in der zweiten dann mit Marc. Am Ende bin ich ziemlich
gerutscht, aber ich konnte mich behaupten.“
Marc Buchner hatte Riedel drei Runden vor Schluss zwar erfolgreich
attackiert, doch der 16-Jährige setzte auf der Gegengerade postwendend den
Konter. „Am Ende wollte ich nicht mehr zu viel riskieren und die Punkte
mitnehmen. Dass ich am Ende durch Topraks Pech doch noch aufs Podest marschieren
durfte, umso besser“, kommentierte Buchner.
Starker Vierter wurde Ville Valtonen (FIN-Kotka, Motorservice Tretow): „Im
Vorjahr kannte ich keine einzige Strecke, wir mussten überall bei Null anfangen.
Jetzt profitiere ich natürlich von den Erfahrungen“, konnte sich der 29-jährige
Finne über sein bislang bestes Cup-Resultat freuen.
Dies galt auch für Patryk Kosiniak (POL-Tarnow, Artman Racing Motopoint), der
ebenfalls seine zweite Cup-Saison bestreitet: “Ich bin ausgesprochen glücklich
mit dem Ergebnis, aber keineswegs zufrieden mit meiner Performance. Im ersten
Teil des Rennens war ich viel zu verhalten, später habe ich dann zugelegt und
bin so gefahren, wie ich mir das eigentlich fürs ganze Rennen vorgenommen
hatte“, verriet der Pole selbstkritisch.
Platz sechs und damit ebenfalls sein bestes Cup-Resultat behauptete der
Österreicher Andreas Klambauer (Tragwein, Lebmann Racing) vor Philippe von
Gunten (SUI-Linden, Schnock Juniors by Romero). Der Trainingsdritte leistete
sich in der ersten Runde im Kampf um die Führung einen Ausflug und musste sich
hinten im Feld wieder einreihen. Die Aufholjagd brachte ihn am Ende immerhin
noch auf Rang sieben.
Manou Antweiler (Bleckede, AC Mo TeC) wurde Achter, war damit aber nicht ganz
zufrieden: "Mir fehlt in diesem Jahr noch die Fahrpraxis. Ich habe vor zwei
Wochen beim Einführungstraining bin zum ersten Mal in dieser Saison auf dem
Motorrad gesessen und wegen des Wetters kaum zum Fahren gekommen. Ich hoffe, in
Oschersleben wird's besser."
Für Marcel Weihe (Petershagen, Selecta Racing Motorrad Weihe) begann seine
erste Cup-Saison mit Rang neun. "Am Anfang war ich ganz gut dabei, war nach dem
Start Sechster. Nachdem ich letztes Jahr verletzungsbedingt gar nicht fahren
konnte, habe ich aber noch Konditionsschwächen und deshalb gegen Ensde
abgebaut", merkte der 17-jährige Rookie selbstkritisch an. Die übte auch Alain
Bonnet (FRA-Barr, Team Rubin Endurance 67). Der Meisterschaftsdritte des
Vorjahres kam am Wochenende überhaupt nicht in die Gänge: "Ich habe mich in der
ersten Runde verbremst und bin weit zurückgefallen. Zudem bin ich im Frühjahr
beim Testen heftig gestürzt und brauche jetzt dringend Trainingskilometer",
analysierte der Elsässer seine Leistung.
Für einen weiteren Favoriten war die Veranstaltung bereits nach dem Freien
Training beendet. Danny Märtz (Dudenhofen (Motorland Mannheim racing4fun.de), im
Vorjahr Sieger von Schleiz, brach sich am Freitag das Kahnbein und muss ganz
sicher auch in zwei Wochen in Oschersleben zuschauen.
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