Sonntag, 30. Juni 2013

Agostini, Hartog und Garner : 3 Gewinner in drei Jahrzehnten

Bei den diesjährigen Bikers’ Classics in Spa-Francorchamps werden drei Sieger der 500-ccm-Klasse am Start sein, die Siege in drei verschiedenen Jahrzehnten - und dazu im Abstand von jeweils genau 10 Jahren - erzielt haben.
Giacomo Agostini erzielte einen seiner Siege 1968, Wil Hartog war der Überraschungssieger 1978, und 1988 überfuhr der regierende Halbliterweltmeister Wayne Gardner als Erster die Ziellinie.
Giacomo Agostinis 1968er Erfolg war sein dritter aufeinanderfolgender 500-ccm-Sieg in Belgien - und er würde weitere fünf in Reihe hinzufügen auf seiner geliebten MV Agusta 500-3. Befreit von der Opposition Mike Hailwoods und seiner Honda, dominierte "Ago" den 1968er GP von Belgien eindeutig. Der Zweitplazierte Jack Findlay (Matchless) verlor 3 Minuten 46,3 Sekunden auf den Sieger, während die Freude des drittplatzierten Derek Woodman über sein erstes Halbliterpodium durch die Überrundung etwas gedämpft wurde. Trotz des Mangels an wirklicher Konkurrenz gestaltete der Italiener seine Rennen immer zu einem Erlebnis mit einer schnellen Runde nach der anderen. Dass der Rundenrekordhalter auch in Spa Agostini hieß, ist sicher keine Überraschung. Und 1968 absolvierte er die gleiche Gesamtdistanz von 211,8 km 26 Sekunden schneller als im Vorjahr!
Zehn Jahre später setzte sich Wil Hartog zwei Runden vor dem Ende von seinen Konkurrenten - in der Hauptsache keine Geringeren als der spätere Weltmeister Kenny Roberts und des Holländers Suzuki-Markengefährte Barry Sheene - ab. Als klar wurde, dass Suzukis Spitzenmann Sheene an diesem Tag keine Chance gegen Roberts haben würde, dämpfte die Suzuki-Rennleitung das Problem ihres Spitzenmannes, indem sie Wil Hartog "Grünes Licht" gab. Dieser war erstmals in Assen für den schwerverletzten Pat Hennen in das Werksteam gekommen; einem für ihn enttäuschenden 5. Platz im heimischen Assen ließ er in den Ardennen den Sieg folgen, der mit 16 Sekunden vor Roberts und 19 Sekunden vor Sheene sensationell klar ausfiel. Der drittplazierte Barry Sheene war nicht glücklich über Hartogs Sieg. "Barry war ein schlechter Verlierer" erinnert sich Hartog. "Ich verstehe das. Es war die Enttäuschung eines geschlagenen Rennfahrers. Trotzdem, er nahm mich später in seinem Auto zum Hotel mit."
Wayne Gardner wurde 1987 Australiens erster Halbliterweltmeister, und das auf Honda. Seine 1988er Saison verlief dann nicht ganz nach Plan, bis er seinen ersten Jahressieg in einem Weltmeisterschaftslauf in Assen erzielte, dabei seinen Erzrivalen Eddie Lawson auf Yamaha klar distanzierend. Mit der Motivation dieses Triumpfes bestritt er eine Woche später in Spa ein weiteres großes Rennen. Nicht unwichtig für seinen Sieg, den er bei miserablem Wetter mit einem für Eddie Lawson deprimierenden Vorsprung von 30 Sekunden errang, war allerdings der Ausfall des bis dahin führenden französischen Schlechtwetterspezialisten Christian Sarron. Sarron war auf dem nassen Asphalt in der Endphase gestürzt.
Vom 5.-7. Juli werden sich nun diese Sieger des GP von Belgien zu Bikers’ Classics treffen. Der nun 71jährige Agostini wird auf seine eigene, legendäre MV Agusta steigen, mit der er 1968 in Spa-Francorchamps gewann. Der britische Suzuki-Rennmaschinen-Sammler Steve Wheatman wird für Wil Hartog eine wunderbare Heron-Suzuki - in schwarz und rot lackiert und mit des Holländers Sieger-Startnummer 15 versehen - präparieren. Und Wayne Gardner wird einen Ausflug in die Vergangenheit auf einer Honda RS 500 unternehmen, einem Motorrad gleich jenem, auf dem er 1982 sein Grand-Prix-Debut gab.
Foto: Jan & Hetty Burgers / Target Press

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