Dienstag, 17. April 2012

Biaggi, Sykes und die BMW-Stars jagen Checa

Assen (Niederlande), Dienstag, 17. April 2012 – Im niederländischen Assen finden am Wochenende die Rennen 5 und 6 zur Superbike-WM 2012 statt. Das traditionsreiche, 4,542 Kilometer lange TT-Circuit von Assen gilt als absolute Fahrerstrecke. Einen Grund zum Feiern gibt es bereits vor den Rennen: Auf der Traditionspiste nahe Groningen findet das 300. Superbike-WM-Meeting statt. Im Vorjahr teilten sich Weltmeister Carlos Checa (Althea Ducati) und Jonathan Rea (Honda Ten Kate) die Laufsiege.
Checa kommt als WM-Leader nach Assen. Der 39 Jahre alte Katalane gewann in Imola beide Rennen und somit bis auf seinen Sturz in Australien alle Rennen gewonnen, in denen er das Ziel erreicht hat. Checa führt in der Zwischenwertung mit 4 Punkten Vorsprung auf Aprilia-Star Max Biaggi. Steigern will sich auch Biaggis Teamkollege Eugene Laverty, der mit der Aprilia zuletzt noch Anpassungsprobleme hatte.
Stark zu beachten sein sollte auch Kawasaki-Star Tom Sykes, der nach dem schweren Sturz seines Teamkollegen Joan Lascorz in Assen alleine für die Grünen auf der Ninja ZX-10 R antreten wird. Der 26 Jahre alte Brite erkämpfte sich in Imola zweimal P2 und kommt somit als WM-Dritter an das Circuit van Drenthe. Waren es im Vorjahr nur die Ränge 11 und 14, schielt Sykes diesmal in Assen klar in Richtung Podium.
BMW Motorrad Motorsport testete in dieser Woche am Dienstag noch mit Leon Haslam und Marco Melandri auf der Piste von Mugello. Dabei suchte die Truppe nach einer brauchbaren Strategie, um das Chattering am Heck wegzubekommen. Vor allem Haslam ist zuversichtlich: „Ich kann das Bike jetzt hart fahren und wenn ich hart fahren kann, sind Podiumsplätze immer möglich.“ Haslam und Melandri kommen als WM-4. und 5. nach Assen. Melandri hat eine besondere Verbindung mit Assen: 1997 holte er dort als 15-Jähriger auf Honda in seinem Debütjahr in der 125er-WM seinen ersten Sieg.
Druck lastet auf Honda und Jonathan Rea beim Heimauftritt des Teams ten Kate in Assen. Der Nordire holte im Vorjahr in Assen einen Sieg und einmal Platz 3. In den letzten vier Versuchen stand „JR“ sogar drei Mal als Sieger und eben einmal als Dritter auf dem Assen-Podium. Vergangene Woche legte das Team mit Rea und Hiro Aoyama einen Test ein, der aber von stark wechselhaftem Wetter geprägt war. Auf dem TT-Circuit will Rea den Abstand von 35 Punkten auf Checa verkürzen.
Das Crescent-Fixi-Suzuki-Team mit John Hopkins und Leon Camier will die eher bescheidene Ausbeute bei den ersten beiden WM-Meetings vergessen machen. Nach den Tests von Imola scheint Camier fähig, mit den Top-Piloten mitzuhalten. Hopkins hofft, dass ihn die Probleme mit den Armkrämpfen diesmal nicht mehr behindern. Das Team setzt seit den Imola-Tests einen neuen, optimierten Yoshimura-Motor ein.
Supersport-WM
In der 600er-WM reist der Franzose Fabien Foret als WM-Führender nach Assen. Der Kawasaki-Pilot aus dem Team Step Racing Intermoto hat neben einem Sieg in Imola Rang 2 aus Phillip Island zu Buche stehen und führt daher mit 45 Punkten klar vor Sam Lowes (31, PTR Honda) und Australien-Sieger Kenan Sofuoglu (25, Kawasaki Lorenzini Delta Fin). Foret holte in Assen 2011 mit der Ten-Kate-Honda Rang 2 hinter dem späteren Weltmeister Chaz Davies.
Nach Sofuoglus heftigem Sturz bei einem privaten Test in Imola vor rund einem Monat ist immer noch nicht klar, wie gut sich der Türke sich diesmal präsentieren kann. Seine Knieverletzung und die Implantate hatten dem zweifachen Weltmeister in Imola noch enorme Schmerzen bereitet. Sofuoglu liegt im Moment punktgleich mit seinem Teamkollegen Sheridan Morais auf Rang 3. Broc Parkes will beim Heimrennen für Honda Ten Kate das Reifenpech von Imola vergessen machen, P3 will der Australier diesmal übertreffen.
Fix ist aber: Zwei neue Gesichter werden in Assen auftauchen. Zu einen ersetzt der 18 Jahre alte US-Amerikaner P.J. Jacobsen im Team von PTR Bogdanka Honda den angeschlagenen Polen Pawel Szkopek. Bei Honda ProRide übernimmt der Italiener Lorenzo Lanzi den Platz von Lukas Pesek. Der Burgenländer Yves Polzer hofft mit der MRC-Yamaha R6 auf eine Steigerung im Vergleich zu Imola.
Superstock 1000 und 600
Die Superstock-Piloten absolvieren auf dem Circuit van Drenthe ihren zweiten Einsatz. Im 1000er-Feld kommt BMW-Italien-Pilot Sylvain Barrier nach seinem Sieg in Imola als Tabellenführer nach Assen, ihm auf den Fersen sind Kawasaki-Pilot Loris Baz und Eddi la Marra mit der Ducati Panigal des Teams Barni.
Im Team Alpha Technik feierte Markus Reiterberger feierte vor einem Jahr in Assen seine internationale Premiere mit P17. Nach Rang 4 zuletzt in Imola hat der 18 Jahre alte Bayer diesmal aber viel mehr vor: „Ein Podiumsplätze wären in dieser Saison schon angebracht“, erzählte der Motorradmechaniker-Lehrling zuletzt in einem Interview. „Reiti“ geht jedenfalls gut vorbereitet in das Assen-Wochenende. Am vergangenen Freitag und Samstag übte das Team noch auf dem EuroSpeedway.
In der Superstock-600-EM kommt der Italiener Riccardo Russo als Führender nach Assen. Sein Yamaha-Markenkollege Nacho Calero Perez aus Spanien liegt 5 Zähler dahinter. Ten-Kate-Junior Michael van der Mark (Honda) ist als Dritter bei seinem Heimrennen ein besonders ambitionierter Gegner für Russo. Teamkollege Bastien Chesaux aus der Westschweiz will seine gute Performance von Imola (6.) in Assen bestätigen. Top-10-Plätze fahren wollen Robin Mulhauser (Yamaha) und der Deutsche Marvin Fritz (Kawasaki).
European Junior Cup
In Assen feiern die jungen Piloten im European-Junior-Cup ihre Rennpremiere. In dieser Saison sind alle 24 Nachwuchstalente auf 690er KTM Dukes unterwegs. KTM-Sportdirektor Pit Beirer ist berechtigt stolz: „Wir wurden gefragt und haben die Chance dann beim Schopf gepackt.“ Der Junior-Cup läuft insgesamt über 8 Stationen (Assen, und endet am 7. Oktober mit dem Finale in Magny-Cours. Unter den 24 Piloten aus 14 Nationen ist mit dem Österreicher Lukas Wimmer (16) ein deutschsprachiger Pilot vertreten. Nach den Trainings in Cartagena sind die Junioren für Assen bestens gerüstet.

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