Montag, 2. Mai 2016

Platz 1 für BMW-Pilot Mathieu Gines

Nach schon fast winterlichen Bedingungen im Vorfeld des Saisonauftaktes der
SUPERBIKE*IDM begrüßte der Lausitzring seine Fans und die Fahrer der Meisterschaft am vergangenen Wochenende zum ersten Rennen des Jahres mit frühlingshaften Temperaturen und bestem Motorradfahrer-Wetter. Das Team VanZon-Remeha-BMW hatte sich nach dem Titelgewinn 2015 mit Markus Reiterberger für dieses Jahr neu aufgestellt und war mit Superbike-Pilot Mathieu Gines (F) und dem Superstock 1000 Trio Jan Bühn (D), Marco Nekvasil (A) und Pepijn Bijsterbosch angetreten.

IDM SUPERBIKE

Mathieu Gines (27) hatte sich rasch wieder auf dem Lausitzring zurechtgefunden und wurde seiner Rolle als potentiellem Titelkandidaten vom ersten Training an gerecht. Mit der Pole-Position stieg der Franzose in die neue Saison ein. «Die Strecke wurde zwar an manchen Stellen ausgebessert, ist aber doch recht wellig», urteilt er nach Startplatz 1. «Aber die Ideallinie passt. Sicherlich haben wir meine Daten mit denen von Markus aus dem Vorjahr verglichen. Wir liegen nah beieinander, sind aber doch unterschiedlich, unter anderem beim Bremsen. Aber das Gesamtpaket der BMW S 1000 RR passt, ich muss das Motorrad nur noch etwas besser verstehen lernen. Der Motor ist sehr stark und die Elektronik ist gut abgestimmt. Ein wenig habe ich auf der Strecke noch zu kämpfen. Doch je leichter es sich fährt, desto schneller werde ich. Mein Motorrad liebe ich jeden Tag ein bisschen mehr.»

Im ersten Rennen lieferte sich Gines das erwartete Duell mit Max Neukirchner und die beiden Kontrahenten boten den Fans auf den Tribünen eine sehenswerte Show, die erst auf den letzten Metern der letzten Runde entschieden wurde. «Der Wind war extrem böig und wir hatten alle zu kämpfen», schildert Gines sein Rennen, das für ihn denkbar knapp auf Platz 2 endete. «Dadurch hatte ich für das Vorderrad nicht so ein gutes Gefühl. Ich habe von vorne weg alles versucht, aber absetzen war nicht drin. Der Start war okay, aber da hat man gemerkt, dass noch alles neu für mich ist. Das geht besser. Zum Schluss hatte ich in der langen Rechts einen kleinen Fehler und kam dann auf der Bremse nicht mehr an Max vorbei.»

Nach dem zweiten Rennen war die Welt für den Franzosen dann wieder in Ordnung. Nach kurzem Hin und Her nach der Startphase, setzte sich Gines an die Spitze der Konkurrenz und zog auf und davon. Mit einem Vorsprung von über drei Sekunden sah er als Erster das Ziel und hatte damit auch die Führung in der Meisterschaft übernommen. «In der langgezogenen Kurve hatte ich nach dem Start irgendwie keine gute Linie gefunden und Max kam vorbei. Danach konnte ich mir bei ihm sogar ein bisschen was abschauen. Obwohl ich mich auf der Strecke allgemein nicht so wohl fühle, habe ich dann von der Spitze weg das Tempo erhöht. Dann war auch das Gefühl besser, obwohl ich einmal fast einen Highsider hatte. Zum Schluss habe ich nicht mehr voll gepusht und die letzten fünf Runden waren nicht ganz einfach. Für das Team und für mich war das zweite Rennen perfekt. Für meine Jungs war das Wochenende echt harte Arbeit, sie hatten keinen Abend vor 23 Uhr Feierabend. Danke dafür.»


IDM SUPERSTOCK 1000

Jan Bühn (25) muss sich nach seinem Titelgewinn der IDM Supersport 2015 erst noch an sein neues Motorrad gewöhnen, schaffte aber nach den Qualifyings gleich den Sprung in die Superpole. «Die ersten Runden mit so einer 1000er sind schon heftig», verrät er. «Vor allem die Beschleunigung ist extrem. Aber ich lerne von Turn zu Turn mehr. Ab und an bin ich beim Rausbeschleunigen noch zu aggressiv am Gas. Bei einer 600er geht so was, bei einer 1000er braucht man da einfach mehr Gefühl. Ich stelle mich zunehmend darauf ein. Die Trainings beim IDM-Auftakt habe ich genutzt, um die Elektronik auf mich anzupassen. Die Basis stimmt ja dank meiner Vorgänger im Team, aber jeder Fahrer ist anders.»

In der Startaufstellung durfte Bühn mit seiner BMW S 1000 RR auf Rang 9 Platz nehmen und mischte nach dem Start tapfer in der Verfolgergruppe mit, was ihm am Ende Platz 6 einbrachte. «In der ersten Kurve war es ordentlich eng», beschreibt Bühn seine Premiere. «Durch den starken Wind wurde mir das Vorderrad aber oft ziemlich leicht und der Lenker wurde unruhig. Dadurch war ich verkrampfter als im Qualifying unterwegs.» Nach Auswertung der Daten liess Bühn noch ein paar Kleinigkeiten am Fahrwerk ändern und ging gut gerüstet in das zweite Rennen und holt auch da Platz 6. «Ich weiss, er will mehr», ist sich auch Werner Daemen bewusst. «Aber fürs erste Mal hat er das gut gemacht. Vor allem seinen Fahrstil hat er inzwischen gut angepasst.»

Marco Nekvasil (19), der schon einmal den Titel in der IDM Superstock 1000 einfahren konnte, musste sich erst wieder neu mit dem Lausitzring anfreunden. «Beim Testen lief auf Grund des schlechten Wetters nicht viel», berichtet der Österreicher, der sich in der Superpole Startplatz 7 erobert hatte. «Deswegen hatte ich im Training zum Saisonauftakt noch viel zu tun. Die Strecke ist sehr wellig, das macht es nicht einfach. Ausserdem war ich im Vorjahr nicht hier. Vor allem die Elektronik an der BMW S 1000 RR ist ein komplexes Gebiet. Aber ich habe ja gute Techniker im Rücken und daher war es für mich nicht schwer, mich da einzufinden. In der Box ist durch die vielen Fahrer natürlich viel los, aber das macht mich jetzt nicht nervös.»

Nervös wurde der großgewachsene Österreicher auch im Rennen nicht und erntete bei seinem Auftakt im Team VanZon-Remeha-BMW mit Platz 3 seinen ersten Pokal des Jahres. Doch der BMW-Pilot will mehr. «Der Platz ist okay, aber verbesserungswürdig», stellt er fest. «Anfangs war mein Speed gut und ich konnte viele konstante Runden fahren. Zum Schluss wurde es etwas schwierig für mich mit den Reifen und Luca Grünwald konnte noch innen durchschlüpfen.» Auch den Start ins zweite Rennen erwischte Nekvasil gut und fädelte sich erneut in der Spitzengruppe ein. «Ich musste mich kurz umstellen, da ich ohne Traktionskontrolle unterwegs war», erklärte er, nachdem er wieder Platz 3 nach Hause gefahren hatte. «Das war aber kein Problem. Die ersten zehn Runden liefen sehr gut. Zum Schluss hat dann der Grip etwas nachgelassen und ich konnte nicht mehr richtig pushen. Vor allem in der Beschleunigungsphase hat man das gemerkt. Doch nach hinten konnte ich meinen Platz erfolgreich verteidigen.»

Pepijn Bijsterbosch (26) war schon im Vorjahr für das Team um Chef Werner Daemen unterwegs und konnte beim Auftakt der SUPERBIKE*IDM auf seine schon vertraute BMW S 1000 RR steigen. «In Vorwoche konnten wir Winterreifen und Schneeketten testen», fasst er das extreme Wetter der Testwoche zusammen. «Doch für mich gab es seitens des Motorrads ja keine Umstellung. Auch wenn der Lausitzring nicht zu meinem Lieblingsstrecken zählt, macht es mit der BMW echt Spaß. Die Kombination aus Reifen, Fahrwerk und Elektronik muss passen. Gut finde ich, dass ich so zwei starke Teamkollegen habe. Das bringt für uns alle Vorteile und noch mal einen Schub extra Motivation.» Das Rennen ging der Niederländer von Gesamt-Startplatz 13 an.

Ein achter und ein neunter Platz sprangen am Ende für den Niederländer heraus. Freudentaumel brach deswegen bei dem BMW-Piloten keiner aus. «Das zweite Rennen geht auf unsere Kappe», meint Teamchef Werner Daemen. «Mit der Elektronik lief es nicht perfekt, da müssen wir schauen, was da los war.»
«Aber die Fahrwerksabstimmung war beim zweiten Lauf besser», entgegnet Bijsterbosch. «Beim ersten Lauf hatte ich viel Unruhe drin und konnte nicht das Tempo gehen, das ich wollte. Und in Sturzgefahr wollte ich mich auch nicht bringen.»

Koffer packen und weiter zum nächsten Lauf der SUPERBIKE*IDM heisst nun das Motto. Denn schon am nächsten Wochenende geht es auf dem Nürburgring weiter im Programm.

Ergebnis Training/Startaufstellung
1. 1.39,181 Mathieu Gines/BMW
2. 1.39,518 Danny de Boer/Yamaha
3. 1.39,747 Max Neukirchner/Yamaha
7. 1.40,019 Marco Nekvasil/BMW
9. 1.40,882 Jan Bühn/BMW
13. 1.40,836 Pepijn Bijsterbosch/BMW

Ergebnis Rennen 1 IDM Superbike
1. Max Neukirchner/Yamaha
2. Mathieu Gines/BMW
3. Florian Alt/Yamaha

Ergebnis Rennen 1 IDM Superstock 1000
1. Danny de Boer/Yamaha
2. Luca Grünwald/Yamaha
3. Marco Nekvasil/BMW
6. Jan Bühn/BMW
8. Pepijn Bijsterbosch/BMW

Ergebnis Rennen 2 IDM Superbike
1. Mathieu Gines/BMW
2. Max Neukirchner/Yamaha
3. Marvin Fritz/Yamaha

Ergebnis Rennen 2 IDM Superstock 1000
1. Luca Grünwald/Yamaha
2. Danny de Boer/Yamaha
3. Marco Nekvasil/BMW
6. Jan Bühn/BMW
9. Pepijn Bijsterbosch/BMW

Punktestand nach 2 von 16 Rennen IDM Superbike
1. 45 Punkte Mathieu Gines/BMW
2. 45 Punkte Max Neukirchner/Yamaha
3. 29 Punkte Marvin Fritz/Yamaha

Punktestand nach 2 von 16 Rennen IDM Superstock 1000
1. 45 Punkte Luca Grünwald/Yamaha
2. 45 Punkte Danny de Boer/Yamaha
3. 32 Punkte Marco Nekvasil/BMW
5. 22 Punkte Jan Bühn/BMW
9. 15 Punkte Pepijn Bijsterbosch/BMW

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