Vor gerade Mal zwei Wochen ist die Internationalen
Deutschen Motorradmeisterschaft SUPERBIKE*IDM in ihre Saison gestartet, da stand
am vergangenen Wochenende für das Team Van Zon-Remeha-BMW gleich einer der
Saison-Höhepunkte im Terminkalender. Rennen Nummer 3 und 4 wurden nämlich im
belgischen Zolder ausgetragen, wo das Team rund um Chef Werner Daemen zuhause
ist. Mit dem Deutschen Markus Reiterberger und dem Belgier Bastien Mackels hat
das Team gleich zwei Eisen im Feuer der Superbike-Kategorie. In der
Superstock-Klasse kämpft der Niederländer Pepijn Bijsterbosch um
Punkte.
Bastien Mackels hatte wegen einer Ellbogen- und
Handverletzung schon beim Saisonauftakt auf dem Lausitzring gefehlt. Schweren
Herzens musste der Lokalmatador auch auf die Show vor seinen belgischen IDM-Fans
verzichten. «Ich mache jeden Tag Physio-Therapie», versichert Mackels. «Aber die
Beweglichkeit ist einfach noch nicht so wie sie sein
soll.»
Markus Reiterberger war mir einem Doppelsieg auf
dem Lausitzring fulminant in die Superbike-Saison gestartet und kam mit einem
gut gefüllten Punktekonto nach Belgien. Die anspruchsvolle Berg- und Talbahn in
Zolder, die auch physisch eine Herausforderung für die Zweirad-Artisten ist,
zählt zu den Lieblingsstrecken des Bayern. «Die letzten Zehntel Sekunden sind
hier richtig Arbeit», erklärte er nach dem Training. «Und im Rennen brauchst Du
Puste bis zum Schluss.
Bei den Qualifyings arbeitete Reiterberger mit
seiner Truppe vor allem am Fahrwerk und an der Elektronik der BMW S1000RR. «Die
Geometrie passt soweit», meinte er abschliessend. «Bei der Elektronik müssen wir
auf jeder Strecke auf’s Neue etwas ausarbeiten. In Zolder kommt es vor allem auf
die gute Fahrbarkeit an.» Nach der Superpole sprang für den Tabellen-Führer der
dritte Startplatz heraus. «Es hätte auch die Bestzeit werden können», erklärte
er anschliessend. «Wir hatten die Elektronik für den Regen auf Anhieb perfekt
hingekriegt. Allerdings bin ich bei meiner letzten Runde im letzten Stück fast
abgeschmiert und musste kurz geradeaus. Aber das Training hat trotz Regen super
Spass gemacht.»
Mehr Spass machte es dem BMW Mann allerdings im ersten
Rennen am Sonntag als die Sonne schien, er in der zweiten Runde die Führung
übernahm und diese bis ins Ziel nicht mehr hergab. «Dabei war mein Start
schlecht», gab er zu, nachdem er sich den grössten Pokal abgeholt hatte. «Aber
die habe ich mir alle in der ersten und zweiten Runden wieder geholt. Das war
cool. Dann hatte ich geplant, mich von den anderen abzusetzen und das ist mir
gelungen. Dabei habe ich natürlich ein wenig meine Reifen verschlissen und gegen
Ende das Tempo rausgenommen. Ich wollte ja kein unnötiges Risiko mehr
eingehen.»
Und weil Sieg Nummer 1 so schön war, holte er sich am
Nachmittag auch gleich noch Sieg Nummer 2. Mit einem gepflegten Vorsprung von 26
Sekunden. Reiterberger hatte den Gegnern von Anfang an keine Chance gelassen.
Ein wenig überrascht war er von der Deutlichkeit seines Sieges sogar selber.
«Das war das Maximum», war ihm klar. «Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber
körperlich fühl ich mich sauwohl und das Motorrad-Paket passt. Obwohl ich sogar
langsamer war als im ersten Rennen, habe ich auf meiner Boxenanzeige gesehen,
wie brutal gross mein Vorsprung wurde. Aber wir müssen auch bei den nächsten
Rennen dran bleiben, denn die anderen Teams schlafen nicht. Ich freue mich aber
auch über die tolle Unterstützung durch BMW Motorrad in München. Das gibt
unserem Team Aufwind.
Pepijn Bijsterbosch konnte schon
in der Vergangenheit seine Runden in Zolder drehen, musste sich die belgische
Strecke aber nach seinem Umstieg auf die PS-starke BMW S1000RR neu erarbeiten.
«Dadurch, dass hier das Heimrennen unseres Teams ist», analysiert der
Niederländer, «herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Die Strecke selber macht
Spaß, ist aber auf keinen Fall einfach. Man braucht ein harmonisch
funktionierendes Gesamtpaket.»
Wie schon am Lausitzring holte sich
Bijsterbosch den zehnten Startplatz in der Superstock-Wertung. Das Wetter hatte
beim Abschlusstraining nicht ganz mitgespielt und bereits nach wenigen Runden
setzte der Regen wieder ein. «An unserem Timing beim Reifenwechseln müssen wir
noch arbeiten», meinte der Niederländer. Bei den beiden Rennen, die bei sonnigem
Motorradfahrer-Wetter über die Bühne gingen, wurden es für den Neueinsteiger in
der Superstock-Wertung die Plätze 5 und 6.
«Das geht schon okay», zeigte
sich der ehrgeizige Sportler nach dem Belgien-Wochenende mit sich selbst
halbwegs zufrieden. «Es war alles nicht ganz einfach. Im zweiten Rennen war ich
besser und auch schneller unterwegs. Leider hat sich das nicht in der
Platzierung niedergeschlagen. Daher war meine Stimmung am Sonntagabend
vielleicht auch nicht ganz so toll. Von den Zeiten her bin ich von meinen
angestrebten Plätzen gar nicht so weit weg und ich habe die Fortschritte
bemerkt. Allerdings hatte ich in den Trainings etwas Pech mit dem Regen und
daher entsprach mein Startplatz nicht ganz meinen Vorstellungen. Denn mit einem
besseren Startplatz hätten auch die Resultate in den Rennen besser
ausgesehen.»
Auch nach dem aufregenden Heimrennen in Zolder gibt es für
das Team Van Zon-Remeha-BMW keine Verschnaufpause in der SUPERBIKE*IDM. Nach
einem freien Wochenende geht es für Werner Daemen und seine Mannschaft wieder an
den Lausitzring. Dort treffen sich die Superbike- und Superstock-Piloten mit den
Fahrern der Deutschen Tourenwagen-Masters DTM zu einer gemeinsamen
Veranstaltung.
Ergebnis
Training/Startaufstellung
1. 1.43,097 Damian Cudlin
(AUS/Yamaha)
2. 1.44,019 Max Neukirchner (D/Yamaha)
3. 1.44,951 Markus
Reiterberger (D/BMW)
18. 1.38,482 Pepijn Bijsterbosch
(NL/BMW)
Ergebnis Rennen 1 Superbike
1. Markus
Reiterberger (D/BMW)
2. Javier Forés (SP/Ducati)
3. Max Neukirchner
(D/Yamaha)
13. Pepijn Bijsterbosch (NL/BMW)
Ergebnis Rennen 2
Superbike
1. Markus Reiterberger (D/BMW)
2. Lorenzo Lanzi
(I/Ducati)
3. Javier Forés (SP/Ducati)
12. Pepijn Bijsterbosch
(NL/BMW)
Tabelle nach 4 von 16
Rennen
Superbike
1. 100 Punkte Markus
Reiterberger (D/BMW)
2. 68 Punkte Javier Forés (SP/Ducati)
3. 57
Punkte Lorenzo Lanzi (I/Ducati)
4. 56 Punkte Max Neukirchner
(D/Yamaha)
Superstock
1. 90 Punkte Mathieu Gines
(F/Yamaha)
2. 70 Punkte Roman Stamm (CH/Kawasaki)
3. 58 Punkte Lukas
Trautmann (A/Yamaha)
8. 30 Punkte Pepijn Bijsterbosch (NL/BMW)
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