Mittwoch, 20. Mai 2015

Markus Reiterberger feiert Superbike-Siege in Serie

Vor gerade Mal zwei Wochen ist die Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft SUPERBIKE*IDM in ihre Saison gestartet, da stand am vergangenen Wochenende für das Team Van Zon-Remeha-BMW gleich einer der Saison-Höhepunkte im Terminkalender. Rennen Nummer 3 und 4 wurden nämlich im belgischen Zolder ausgetragen, wo das Team rund um Chef Werner Daemen zuhause ist. Mit dem Deutschen Markus Reiterberger und dem Belgier Bastien Mackels hat das Team gleich zwei Eisen im Feuer der Superbike-Kategorie. In der Superstock-Klasse kämpft der Niederländer Pepijn Bijsterbosch um Punkte.

Bastien Mackels hatte wegen einer Ellbogen- und Handverletzung schon beim Saisonauftakt auf dem Lausitzring gefehlt. Schweren Herzens musste der Lokalmatador auch auf die Show vor seinen belgischen IDM-Fans verzichten. «Ich mache jeden Tag Physio-Therapie», versichert Mackels. «Aber die Beweglichkeit ist einfach noch nicht so wie sie sein soll.»

Markus Reiterberger war mir einem Doppelsieg auf dem Lausitzring fulminant in die Superbike-Saison gestartet und kam mit einem gut gefüllten Punktekonto nach Belgien. Die anspruchsvolle Berg- und Talbahn in Zolder, die auch physisch eine Herausforderung für die Zweirad-Artisten ist, zählt zu den Lieblingsstrecken des Bayern. «Die letzten Zehntel Sekunden sind hier richtig Arbeit», erklärte er nach dem Training. «Und im Rennen brauchst Du Puste bis zum Schluss.

Bei den Qualifyings arbeitete Reiterberger mit seiner Truppe vor allem am Fahrwerk und an der Elektronik der BMW S1000RR. «Die Geometrie passt soweit», meinte er abschliessend. «Bei der Elektronik müssen wir auf jeder Strecke auf’s Neue etwas ausarbeiten. In Zolder kommt es vor allem auf die gute Fahrbarkeit an.» Nach der Superpole sprang für den Tabellen-Führer der dritte Startplatz heraus. «Es hätte auch die Bestzeit werden können», erklärte er anschliessend. «Wir hatten die Elektronik für den Regen auf Anhieb perfekt hingekriegt. Allerdings bin ich bei meiner letzten Runde im letzten Stück fast abgeschmiert und musste kurz geradeaus. Aber das Training hat trotz Regen super Spass gemacht.»

Mehr Spass machte es dem BMW Mann allerdings im ersten Rennen am Sonntag als die Sonne schien, er in der zweiten Runde die Führung übernahm und diese bis ins Ziel nicht mehr hergab. «Dabei war mein Start schlecht», gab er zu, nachdem er sich den grössten Pokal abgeholt hatte. «Aber die habe ich mir alle in der ersten und zweiten Runden wieder geholt. Das war cool. Dann hatte ich geplant, mich von den anderen abzusetzen und das ist mir gelungen. Dabei habe ich natürlich ein wenig meine Reifen verschlissen und gegen Ende das Tempo rausgenommen. Ich wollte ja kein unnötiges Risiko mehr eingehen.»

Und weil Sieg Nummer 1 so schön war, holte er sich am Nachmittag auch gleich noch Sieg Nummer 2. Mit einem gepflegten Vorsprung von 26 Sekunden. Reiterberger hatte den Gegnern von Anfang an keine Chance gelassen. Ein wenig überrascht war er von der Deutlichkeit seines Sieges sogar selber. «Das war das Maximum», war ihm klar. «Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber körperlich fühl ich mich sauwohl und das Motorrad-Paket passt. Obwohl ich sogar langsamer war als im ersten Rennen, habe ich auf meiner Boxenanzeige gesehen, wie brutal gross mein Vorsprung wurde. Aber wir müssen auch bei den nächsten Rennen dran bleiben, denn die anderen Teams schlafen nicht. Ich freue mich aber auch über die tolle Unterstützung durch BMW Motorrad in München. Das gibt unserem Team Aufwind.

Pepijn Bijsterbosch konnte schon in der Vergangenheit seine Runden in Zolder drehen, musste sich die belgische Strecke aber nach seinem Umstieg auf die PS-starke BMW S1000RR neu erarbeiten. «Dadurch, dass hier das Heimrennen unseres Teams ist», analysiert der Niederländer, «herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Die Strecke selber macht Spaß, ist aber auf keinen Fall einfach. Man braucht ein harmonisch funktionierendes Gesamtpaket.»

Wie schon am Lausitzring holte sich Bijsterbosch den zehnten Startplatz in der Superstock-Wertung. Das Wetter hatte beim Abschlusstraining nicht ganz mitgespielt und bereits nach wenigen Runden setzte der Regen wieder ein. «An unserem Timing beim Reifenwechseln müssen wir noch arbeiten», meinte der Niederländer. Bei den beiden Rennen, die bei sonnigem Motorradfahrer-Wetter über die Bühne gingen, wurden es für den Neueinsteiger in der Superstock-Wertung die Plätze 5 und 6.

«Das geht schon okay», zeigte sich der ehrgeizige Sportler nach dem Belgien-Wochenende mit sich selbst halbwegs zufrieden. «Es war alles nicht ganz einfach. Im zweiten Rennen war ich besser und auch schneller unterwegs. Leider hat sich das nicht in der Platzierung niedergeschlagen. Daher war meine Stimmung am Sonntagabend vielleicht auch nicht ganz so toll. Von den Zeiten her bin ich von meinen angestrebten Plätzen gar nicht so weit weg und ich habe die Fortschritte bemerkt. Allerdings hatte ich in den Trainings etwas Pech mit dem Regen und daher entsprach mein Startplatz nicht ganz meinen Vorstellungen. Denn mit einem besseren Startplatz hätten auch die Resultate in den Rennen besser ausgesehen.»

Auch nach dem aufregenden Heimrennen in Zolder gibt es für das Team Van Zon-Remeha-BMW keine Verschnaufpause in der SUPERBIKE*IDM. Nach einem freien Wochenende geht es für Werner Daemen und seine Mannschaft wieder an den Lausitzring. Dort treffen sich die Superbike- und Superstock-Piloten mit den Fahrern der Deutschen Tourenwagen-Masters DTM zu einer gemeinsamen Veranstaltung.


Ergebnis Training/Startaufstellung
1. 1.43,097 Damian Cudlin (AUS/Yamaha)
2. 1.44,019 Max Neukirchner (D/Yamaha)
3. 1.44,951 Markus Reiterberger (D/BMW)
18. 1.38,482 Pepijn Bijsterbosch (NL/BMW)

Ergebnis Rennen 1 Superbike
1. Markus Reiterberger (D/BMW)
2. Javier Forés (SP/Ducati)
3. Max Neukirchner (D/Yamaha)
13. Pepijn Bijsterbosch (NL/BMW)

Ergebnis Rennen 2 Superbike
1. Markus Reiterberger (D/BMW)
2. Lorenzo Lanzi (I/Ducati)
3. Javier Forés (SP/Ducati)
12. Pepijn Bijsterbosch (NL/BMW)


Tabelle nach 4 von 16 Rennen
Superbike
1. 100 Punkte Markus Reiterberger (D/BMW)
2.   68 Punkte Javier Forés (SP/Ducati)
3.   57 Punkte Lorenzo Lanzi (I/Ducati)
4.   56 Punkte Max Neukirchner (D/Yamaha)
Superstock
1. 90 Punkte Mathieu Gines (F/Yamaha)
2. 70 Punkte Roman Stamm (CH/Kawasaki)
3. 58 Punkte Lukas Trautmann (A/Yamaha)
8. 30 Punkte Pepijn Bijsterbosch (NL/BMW)

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