Klettwitz, 16. Juli 2014. Wenn die Begriffe “Seng” oder “Buchhübel” fallen, weiß
zumindest in Thüringen so ziemlich Jeder, worum es geht. Es sind
Streckenabschnitte auf dem Schleizer Dreieck, auf dem am kommenden Wochenende
(18. bis 20. August) die fünfte Runde zur SUPERBIKE*IDM 2014 ansteht.
Deutschlands hochkarätigste Motorrad-Straßenrennsport-Meisterschaft fährt auf
dem temporären Traditionskurs in die zweite Saisonhälfte. Die Rennen auf dem
Schleizer Dreieck erwiesen sich schon immer als absoluter Publikumsmagnet. Bei
der SUPERBIKE*IDM erwartet die Besucher auf und neben der Strecke ein spannendes
und abwechslungsreiches Programm.
Es sind 3,805
Kilometer und 14 Kurven, die von den Teilnehmern pro Runde bewältigt werden
müssen. Gefahren wird auf dieser Strecke gegen den Uhrzeigersinn. Bei den
Superbikes, der Top-Klasse in der Serie, freut sich besonders Titelverteidiger
Markus Reiterberger (VanZon Remeha BMW) auf den Event. Das Schleizer Dreieck ist
sein Favorit im Terminkalender und das Streckenlayout eine Mutprobe.
Reiterberger: „Einfach geil.“ Gelingt es dem 20-jährigen Bayern hier, die Ducati
Fahrer Xavi Forés und Max Neukirchner (3C-Racing Team) im Doppelpack zu
schlagen? Bisher erreichte immer wenigstens einer von Beiden das Ziel.
Zusätzlichen Nervenkitzel verspricht die Premiere des langjährigen WM-Piloten
Lorenzo Lanzi auf der Ducati. Das 3C-Racing Team verpflichtete den Italiener als
dritten Fahrer für die komplette zweite Saisonhälfte.
Sechs Marken sind bei den Superbikes
vertreten: BMW, Ducati, Honda, Kawasaki, Suzuki, Yamaha. Im Windschatten der Top
Drei in der Gesamtwertung geht ebenfalls die Post ab. Stefan Nebel (Wilbers BMW
Racing), Bastien Mackels (VanZon Remeha BMW) und Damian Cudlin
(Weber-Diener-Racing, Kawasaki) liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der
Australier stieg erst bei der zweiten Veranstaltung in die SUPERBIKE*IDM ein,
ist aber mächtig auf der Überholspur. Er siegte auf dem Nürburgring und ist
bisher damit der einzige Fahrer, der über das Ducati-Team triumphierte. Und das
Schleizer Dreieck gehört ebenfalls zu seinen bevorzugten Strecken.
Eine feste Bank ist inzwischen auch der
Niederländer Danny de Boer (Holzhauer Racing Promotion, Honda) geworden, während
sein Teamkollege Michael Ranseder und Matej Smrz (Yamaha Motor Deutschland)
zuletzt empfindliche Rückschläge einstecken mussten. Umso mehr ist mit ihnen
jetzt zu rechnen. Mit Gwen Giabbani schickt das HPC-Power Suzuki Racing-Team
einen ganz neuen, aber nicht unbekannten Mann an den Start. Der eigentliche
Stammfahrer Vincent Philippe laboriert immer noch an seiner Verletzung und seine
bisherige Vertretung Erwan Nigon ist aktuell beim 8-Stunden-Rennen von Suzuka in
Japan im Einsatz.
In die Rennen der Top-Klasse sind die
Teilnehmer der Kategorie Superstock 1000 integriert. Ihre Motorräder sind näher
an die käuflichen Serienmodelle angelehnt. Deshalb erfolgt die Wertung auch
separat. Der Österreicher Marco Nekvasil (Team Interwetten Racing by Fritze
Tuning) und Lucy Glöckner (Wilbers-BMW-Racing Team) haben sich hier schon von
der Konkurrenz abgesetzt und machen den Titelkampf unter sich aus. Nekvasil hat
sechs Punkte Vorsprung vor Glöckner. Die 23-jährige Sächsin gewann als erste
Frau zwei IDM-Rennen.
In der Klasse Supersport 600 liegen
Fahrer aus sechs Nationen auf den ersten sechs Plätzen: Marvin Fritz
(Deutschland/Yamaha) führt die Meisterschaft mit fünf Punkten mehr als sein
Verfolger Roman Stamm (Schweiz/Kawasaki) an. Mit Respektabstand folgen Stefan
Kerschbaumer (Yamaha/Österreich), Tatu Lausletho (Finnland, Suzuki), Vittorio
Iannuzzo (Italien, Suzuki), Pepijn Bisjsterbosch (Niederlande, Yamaha).
Die Klasse Sidecar geht in Gedenken an
den vor einer Woche beim Training zum WM-Lauf am Sachsenring tödlich
verunglückten Enrico Becker an den Start. Beifahrer Becker und der bei dem
Unfall schwer verletzte Fahrer Kurt Hock führen die IDM-Wertung derzeit souverän
an. In Schleiz werden vermutlich die Titelverteidiger André Kretzer/Jens
Lehnertz (LCR-Suzuki) oder Jakob Rutz/Thomas Hofer (LCR-Yamaha) diese Position
einnehmen.
Im Rahmenprogramm kämpfen die
Teilnehmer des ADAC Junior Cup powered by KTM, der Yamaha R6-Dunlop-Cup und die
IG-Königsklasse um Punkte. Und auch abseits der Rennstrecke gibt es viel zu
erleben: das offene Fahrerlager, den Quad-Parcour für Kinder und die beliebte
Race-Party.
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