Phillip Island
(Australien), Sonntag, 26. Februar
2012 –
Aprilia-Pilot Max Biaggi holte sich vor mehr als 64.000 Zuschauern auf Phillip
Island den ersten Laufsieg der Superbike-WM 2012. Der 40 Jahre alte Römer
konnte seine
soliden Trainingsleistungen auch im Rennen über 22 Runden gut umsetzen. Der
Römer fuhr nach Carlos Checas Sturz in der Anfangsphase ein souveränes Rennen
und gewann locker. Im zweiten Rennen zeigte Biaggi nach einem Ausritt in Kurve 2
eine grandiose Aufholjagd, die ihn noch auf P2 führte.
Checa gewann mit der
Althea-Ducati den zweiten Durchgang ohne Probleme und holte damit seinen 21.
Superbike-WM-Laufsieg. „Jetzt ist zum Glück alles gut ausgegangen“, strahlte er.
„Wir haben hier viel Zeit verbracht. Es ist wichtig, dass wir hier ein gutes
Ergebnis holen. Beim Sturz in Lauf 1 wusste ich nicht, wo Biaggi ist. Nach dem
Sturz in Lauf 1 bin ich nun wirklich sehr happy.“
„Es war ein fantastisches
Rennen“, stöhnte Biaggi nach Lauf 2. „Es war richtig harte Arbeit. Ich hatte auf
einen Platz in den Top-15 gehofft. Wir haben am instabilen Bike das ganze
Wochenende gearbeitet. Sykes ist schwer zu überholen, er hat meinen Bremshebel
berührt.“ Biaggis Teamkollege Eugene Laverty, der gehandicapt mit einem
gebrochenen Mittelhandknochen nach den Privattests von P11 losfuhr, lag lange
auf P10, gab Durchgang 1 aber nach einem Ausritt auf. Im zweiten Rennen schrieb
der Ire mit Platz 8 jedoch verdient die ersten Punkte für Aprilia
an.
BMW-Neuzugang Marco
Melandri beendete sein erstes Rennen für die Werksmannschaft der Münchner
sensationell auf Platz 2. Der 29-jährige Italiener aus Ravenna ging mit seiner
BMW S1000 RR lediglich von Position 13 ins Rennen. Für BMW war es das beste
Ergebnis in der Superbike-WM. In Lauf 2 legte „Marcio“ Platz 6 nach.
Leon Haslam war die
eigentliche Sensation des Wochenendes auf Phillip Island. Der Brite musste noch
am Donnerstag eine Operation im Bereich des Schienbeins über sich ergehen
lassen. All das hielt den Vize-Weltmeister von 2010 nicht davon ab, in den
Rennen die Plätze 12 und 5 herauszufahren.
Honda-Hoffnung Johnny Rea
reist mit den Plätzen 7 und 4 und 22 WM-Punkten im Gepäck zurück nach Europa.
Sein neuer Teamkollege Hiroshi Aoyama hat noch Anpassungsprobleme an die Honda
Fireblade. Der Japaner konnte beim Einstand nach tapferen Rennen mit den
Positionen 8 und 9 zufrieden sein. Rea musste jedoch in der letzten Runde von
Durchgang 2 seinen sicher geglaubten Podiumsplatz noch an Tom Sykes mit der
Kawasaki abtreten. „Kawasaki hat einen fantastischen Job über den Winter
gemacht, wir haben ein starkes Wochenende hingelegt. Das ist alles sehr
vielversprechend. Johnny hat alle Türen zugemacht, ich habe gemerkt, dass ihm
der Grip fehlt.“
Auch die Ducati-Fraktion
neben Carlos Checa war, wie schon den Qualifyings, stark unterwegs. Sylvain
Guintoli fuhr im ersten Rennen sogar auf Platz 3, knapp hinter Melandri. Jakub
Smrz sicherte sich mit der zweiten Effenbert-Ducati die Plätze 5 und 11. Stark
auch Checa-Teamkollege Davide Giugliano mit Rang 9 im ersten Rennen. Berger
sprang als Siebter in Durchgang 2 in die Bresche.
Ergebnisse
Superbike-WM Phillip Island/AUS: 1. Lauf: 1. Max Biaggi (I),
Aprilia. 2. Marco Melandri (I), BMW, +7,1 sec. 3. Sylvain Guintoli (F), Ducati,
+7,3. 4. Tom Sykes (GB), Kawasaki, +12,1. 5. Jakub Smrz (CZ), Ducati, +16,4. 6.
Michel Fabrizio (I), BMW. 7. Jonathan Rea (GB), Honda. 8. Hiroshi Aoyama (J),
Honda. 9. Davide Giugliano (I), Ducati. 10. Bryan Staring (AUS), Kawasaki. 11.
Lorenzo Zanetti (I), Ducati. 12. Leon Haslam (GB), BMW. 13. Maxime Berger (F),
Ducati. 14. David Salom (E), Kawasaki. 15. Joan Lascorz (E), Kawasaki.
2.
Lauf: 1. Checa. 2. Biaggi
+5,7 sec. 3. Sykes +12,5. 4. Rea. +12,6. 5. Haslam +18,1. 6. Melandri. 7.
Berger. 8. Eugene Laverty (GB), Aprilia. 9. Aoyama. 10. 11. Smrz. 12. Leon
Camier (GB), Suzuki. 13. Giubliano. 14. Zanetti. 15. Josh Brookes (AUS), Suzuki
etc.
WM-Stand
nach 2 von 28 Rennen: 1.
Biaggi,
45 Pkte. 2. Melandri 30. 3. Sykes 29. 4. Checa 25. 5. Rea 22. 6. Guintoli 16. 7.
Smrz 16. 8. Haslam 15. 9. Aoyama 15. 10. Berger 12. 11. Fabrizio 10. 12.
Giugliano 10 etc.
Hersteller: 1. Aprilia
45. 2. Ducati 41. 3. BMW 31. 4. Kawasaki 29. 5. Honda 22. 6. Suzuki
4.
Der Türke Kenan Sofuoglu
lieferte eine perfekte Rückkehr. Der zweifache
Supersport-Weltmeister wetzte mit der ZX-6 RR des Teams Lorenzini DeltaFin in
der elften Runde an die Spitze und hielt diese bis ans Ende. Platz 2 sicherte
sich Fabien Foret, der sich dem Türken nur um wenige Hundertstel im Spurt
geschlagen geben musste.
Lokalmatador Broc Parkes
konnte seine Pole-Position im Lauf zur Supersport-600-WM nicht nutzen. Der
Australier kam nach einem verpatzten Start mit seiner Ten-Kate-Honda mit zwei
Sekunden Rückstand auf Sofuoglu als Dritter ins Ziel. Sofuoglus südafrikanischer
Teamkollege Sheridan Morais konnte sich über Platz 6 freuen.
Die PTR-Honda-Piloten Jules
Cluzel und Sam Lowes holten sich die Ränge 4 und 5. Anders als in den
Qualifikations-Sessions war im Rennen Neuling Jed Metcher schnellster
Yamaha-Pilot. Der Australier holte für sein neues Rivamoto-Team Rang 11. Der
Russe Vladimir Ivanov kam in seinem ersten WM-Einsatz mit der Yamaha des Teams
von Russland-Promoter Alex Yakhnich nicht weit, rutschte mit Max Roccoli und
Imre Toth in der ersten Kurve von der Piste.
Für den Österreicher Yves
Polzer reichte es in Australiern zum Auftakt nur Rang 22. Der Burgenländer war
mit seiner MRC-Yamaha von der 27. und vorletzten Position in das Rennen über 22
Runden gegangen. Der Schweizer Honda-Pilot Thomas Caiani kam dahinter als 23.
ins Ziel.
Ergebnisse
Supersport-WM Phillip Island/AUS: 1. Kenan
Sofuoglu (TK), Kawasaki. 2. Fabien Foret (F), Kawasaki, +0,078 sec. 3. Broc
Parkes (AUS), Honda, +2,038. 4. Jules Cluzel (F), Honda, +2,113. 5. Sam Lowes
(GB), Honda, +4,955. 6. Sheridan Morais
(RSA), Kawasaki. 7. Ronan Quarmby (RSA), Honda. 8. Alex Baldolini (I), Triumph.
9. Vitto Iannuzzo (I), Triumph. 10. Lukas
Pesek (CZ), Honda. 11. Jed Metcher (AUS), Yamaha. 12. Josh Day (USA), Kawasaki.
13. Luca
Marconi (I), Yamaha. 14. Mathew Scholtz (RSA), Honda. 15. Federico Menghi (I),
Yamaha etc.
WM-Stand
nach 1 von 13 Rennen: 1.
Sofuoglu, 25 Pkte. 2. Foret 20. 3. Parkes 16. 4. Lowes 13. 5. Cluzel 11. 6.
Morais 10. 7. Quarmby 9. 8. Baldolini 8. 9. Iannuzzo 7. 10. Pesek 6.
Hersteller: 1.
Kawasaki 25. 2. Honda 16. 3. Triumph 8. 4. Yamaha
5.
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