Erwan Nigon holt 21 Punkte, Arie Vos schlägt sich wacker.
Für das Team Van Zon - alpha Technik - BMW begann am vergangenen
Wochenende auf dem Lausitzring die Saison 2012 zur Internationalen Deutschen
Motorradmeisterschaft. Mit den Fahrern Erwan Nigon aus Frankreich und Arie Vos
aus den Niederlanden schickt das Team zwei erfolgsversprechende Fahrer in den
Kampf um die begehrte Meisterschaftskrone der IDM Superbike.
Erwan
Nigon wäre bei den Tests Ende März auf dem Lausitzring gerne ein paar Runden
mehr gefahren. Aber schon fast winterliche Temperaturen hatten damals eine Jagd
nach schnellen Rundenzeiten vereitelt. „Ich muss die Strecke noch besser
kennenlernen“, verriet der Franzose nach den ersten freien Trainings im Rahmen
des IDM-Saisonauftakts. „Vor allem mit den etwas trickreichen Stellen muss ich
mich besser vertraut machen.“ Beim zweiten Training konnte der Franzose nochmals
ordentlich zulegen und verbesserte seine Rundenzeit vom Vormittag um eine
Sekunde. Damit durfte sich der IDM-Neueinsteiger bei seiner Premiere über die
sechstschnellste Zeit und damit über einen Platz in der zweiten Startreihe
freuen.
Zufrieden war der Franzose auch nach dem ersten von zwei IDM
Superbike-Rennen, bei dem er den sechsten Platz einfahren konnte. „Doch“,
versicherte er, „es war ein gutes Rennen. Mein Start war gut, aber in der ersten
Ecke wurde ich ziemlich eingeklemmt. Anschließend habe ich mir die Jungs um mich
rum erst einmal angeschaut. Ich musste ziemlich hart pushen, um auf die Gruppe
vor mir aufzuschließen. Aber es hat geklappt und ich konnte mich in der letzten
Runde auf den sechsten Platz nach vorne schieben, in dem ich Karl Muggeridge
ausgebremst habe. Kein schlechtes Gefühl, einen Ex-Weltmeister zu überholen.“ Im
zweiten Rennen ging es für den Fahrer des Teams Van Zon - alpha Technik - BMW
sogar noch einen weiteren Platz nach vorne. Doch das Rennen gestaltete sich für
Nigon mühsam. „Ich habe wieder in der ersten Kurve Zeit verloren“, zeigte er
sich nach Rang 5 selbstkritisch. „Und dann musste ich mich eine ganze Weile mit
dem unkonventionellen Fahrstil eines vor mir fahrenden Konkurrenten rumärgern.
Zum Schluss hat hinter mir Troy Herfoss nochmals ordentlich Druck gemacht. Aber
ich konnte meinen Platz erfolgreich verteidigen.“
Für Arie Vos
gestaltete sich der Saison-Auftakt schwierig. Der Niederländer hatte sich im
Februar bei einem Trainingssturz die Sehne am linken Daumen abgerissen und
musste damals operiert werden. „Dann hatte ich sechs Wochen lang einen Gips“,
schildert der BWM-Pilot. „Leider ist die Verletzung aber noch immer nicht ganz
ausgeheilt. Ich kann den Daumen nicht beugen und trage einen speziellen
Handschuh. Meine körperliche Fitness ist voll in Ordnung, aber im linken Arm
fehlt mir durch die lange Schonzeit noch ein wenig die Kraft. Ausserdem bin ich
nicht ganz schmerzfrei und vor allem beim Anbremsen auf der zum Teil welligen
Strecke spüre ich meinen Daumen schon ganz gewaltig. Aber ich bin schon froh,
dass ich überhaupt dabei sein darf.“ Nach den Trainingssitzungen belegte Vos
Rang 14.
Das erste Rennen dauerte für Vos nur wenige Meter. Per
Highsider schied der Niederländer bereits in der ersten Kurve aus dem Rennen
aus. Anschließend musste er zur ärztlichen Kontrolle ins Medical Centre, doch es
konnte Entwarnung gegeben werden. „Mein Start war gut“, erklärte der BMW-Pilot.
„Aber dann habe ich in der ersten Kurve wohl zu hart rausbeschleunigt. Der
Highsider hat mich überrascht. Verletzt bin ich nicht, aber ich habe mir ein
paar Prellungen zugezogen.“ Im zweiten Rennen hielt Vos tapfer die Distanz über
18 Runden durch und sicherte sich mit Platz 15 seinen ersten Meisterschaftspunkt
in der IDM Superbike. Doch so richtig in Feierlaune war Vos nicht. „Natürlich
war ich froh“, meint er, „dass ich nach meiner Daumen-Verletzung dabei sein
konnte. Aber ich bin hier nicht angetreten, um ein paar Punkte zu sammeln,
sondern ich will vorne mitfahren.“
Die nächste Gelegenheit,
Meisterschaftspunkte einzufahren, hat das Team Van Zon - alpha Technik - BMW
bereits in 14 Tagen beim nächsten Rennen in der Motorsportarena
Oschersleben.
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